Tönnies beruhigt nach ASP-Nachweis beim Wildschwein in Brandenburg

ARCHIV - 04.05.2013, Rheinland-Pfalz, Ludwigshafen: Ein Wildschwein, aufgenommen im Wildpark in Ludwigshafen. Im Saarland sollen Jäger vom Umweltministerium 20 Euro Prämie für jedes erlegte Wildschwein erhalten, um die Ausweitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern. (zu dpa «Saarland plant Abschussprämien im Kampf gegen Afrikanische Schweinepest» vom 04.03.2018) Foto: Fredrik von Erichsen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Afrikanische Schweinepest für Verbraucher keine Gefahr

Nach dem erstmaligen Nachweis der Afrikanischen Schweinepest bei einem Wildschwein in Deutschland, beruhigt Tönnies als Marktführer für Schweinefleisch. „In einem freien Europa bewegen sich auch Wildschweine grenzüberschreitend. Die mobilen Zaunanlagen an der polnischen Grenze waren offenkundig nicht ausreichend“, sagt Dr. Wilhelm Jaeger, Leiter der Stabstelle Landwirtschaft bei Tönnies. „Wir sind auf die neue Situation vorbereitet und stellen gemeinsam mit unseren landwirtschaftlichen Partnern die höchstmögliche Biosicherheit der Schweine und des daraus entstehenden Schweinefleisches in unseren Lieferketten sicher.“

Jaeger betont: „Von diesem Virus geht keine Gefahr für den Menschen und andere Tiere als Schweine aus; es handelt sich allein um eine zwischen Schweinen ansteckende Viruserkrankung. Sämtliches in unseren Betrieben produziertes Fleisch ist sicher.“

„Die deutschen Landwirte sind gut auf die ASP vorbereitet“, sagt Tönnies-Experte Jörg Altemeier. „Jetzt ist es umso wichtiger, dass die Biosicherheit auf den Betrieben eingehalten wird und die Einschleppung des Virus vom Wildschwein in unsere Hausschweinebestände vermieden wird. Wir stehen hierzu in ständigem Kontakt mit den Veterinärbehörden auf lokaler-, landes-, bundes- und europäischer Ebene“, beschreibt Jörg Altemeier, Leiter Tiergesundheit der Tönnies Unternehmensgruppe.

Jetzt gilt es zu erreichen, dass Deutschland auch zukünftig die Schweinefleisch-Nebenprodukte, wie Öhrchen, Füßchen und Schnäuzchen nach Asien liefert. Der asiatische Markt ist für die deutsche Landwirtschaft von besonderer Bedeutung, da diese Nebenprodukte, die in Deutschland nicht vermarktet werden können, dort eine nachhaltige Wertschöpfung erfahren. Dies ist kein deutsches Alleinstellungsmerkmal, stattdessen stehen die deutschen Landwirte im Wettbewerb mit Spanien, Dänemark den USA und weiteren Ländern. Ohne die Wertschöpfung des Exports gehen Landwirtschaftsexperten davon aus, dass die Verbraucherpreise erheblich steigen. In Europa, mit Kanada, den USA und vielen anderen Ländern gibt es durch den ASP-Fund keine Handelsbeschränkungen.

„Wir sind zuversichtlich, dass Politik und Behörden sich für die mehr als 600.000 Arbeitsplätze in der Ernährungswirtschaft wie der landwirtschaftlichen Erzeugung und Veredelung von Lebensmitteln einsetzen“, so Dr. Wilhelm Jaeger. „Der viertgrößte deutsche Wirtschaftszweig, insbesondere der Schweinemarkt, braucht jetzt größtmögliche Stabilität und faire Preise.“